Industriellenvereinigung Vorarlberg

Dashboard Elementarbildung

Im Frühjahr 2018 erarbeitete eine 30-köpfige Gruppe von Visionär:innen und Expert:innen das gemeinsame Ziel, Vorarlberg bis 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen.  Um das zu erreichen, muss an vielen Schrauben gedreht werden.
Eine ganz wichtige davon ist ohne Zweifel die Kinderbildung und -betreuung.  Flächendeckende, qualitativ hochwertige Elementarbildung nämlich fördert nicht nur unsere Jüngsten selbst, sie ermöglicht auch den Eltern, allen voran den Müttern, autonome Entscheidungen in Sachen Beruf und Unabhängigkeit zu treffen.

 Die Industriellenvereinigung Vorarlberg hat sich hierfür das Ziel gesetzt, entsprechende Daten zu sammeln, der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und die Entscheidungs:trägerinnen zu unterstützen. Der Prozess, die Vorarlberger Elementarbildung zu verbessern, soll dadurch so transparent wie möglich dargestellt werden.

Der VIF-Indikator

Der für die Vorarlberger Kinderbildung- und betreuung passendste, aber leider zu oft ignorierte, Kennwert ist in unseren Augen jener der VIF-Konformität (Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf), der 2006 von der Arbeiterkammer entwickelt wurde.

Anders als die Betreuungsquote, die angibt, wie viele Kinder eine Form von Betreuung genießen, hat der VIF-Indikator eine ungleich größere Aussagekraft über die Qualität und das Ausmaß ebendieser Betreuung – vor allem hinsichtlich der möglichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine VIF-Konformität ist nämlich nur dann erreicht, wenn eine Kinderbildungs- und -betreuungsstätte folgende fünf Kriterien erfüllt:  

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  • Es ist erforderlich, dass die Einrichtung ...

  • mindestens 47 Wochen pro Jahr geöffnet hat.
  • Werktags von Montag bis Freitag geöffnet hat.
  • mindestens 45 Stunden die Woche geöffnet hat.
  • an 4 Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet hat
  • ein Mittagessen für die Kinder anbietet.  

Für alle jene, die für eine Betreuung der eigenen Kinder nicht auf Familie oder Freunde zurückgreifen können, ist eine Vollzeitanstellung ohne ein Kinderbetreuungstätte, welche die VIF-Kriterien erfüllt, nicht möglich. Das führt in weiterer Folge zu einer Abhängigkeit, vor allem der Frauen, von ihren Partnern, einer steigenden Altersarmut unter Frauen sowie einem Verlust von Arbeitskräften und Know-How.  

VIF-Indikator auf Vorarlberger Ebene

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Kinderbetreuungsquote

Die Kinderbetreuungsquote ergibt sich, wenn man die Anzahl der betreuten Kinder durch die Gesamtzahl der Kinder in dieser Altersgruppe dividiert. Dabei spielt es aber de facto keine Rolle, in welchem Ausmaß diese Kinder betreut werden.

Wie viele Tage oder Stunden pro Woche Kinder betreut werden ist Nebensache, es zählt nur, dass es eine Form der Betreuung gibt. Wir erachten die Betreuungsquote deshalb als eine ungeeignete Kennzahl für die Beurteilung der Vorarlberger Kinderbildung- und -betreuung, da sie, anders als der VIF-Indikator, nichts über deren Qualität und Quantität aussagt.

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